Kurs Pigmentfarben und Kalligraphie in Ponte Tresa


ponte-tresa-1Bei strahlendem Sonnenschein beginne ich meine Reise in Lenzburg. In Zürich treffe ich mich mit drei weiteren Mitstreiterinnen. Die Zeit verfliegt über das Sich-Kennenlernen und schon bald können wir in die charmante Schmalspurbahn von Lugano nach Ponte Tresa wechseln.
Unser Hotel liegt nur ein paar Schritte vom Bahnhof entfernt direkt am Lago di Lugano mit fantastischem Blick über den See und auf das nahe Italien. Diese Aussicht lässt kleinere Mängel, bei mir bei dieser Hitze die fehlende Klimaanlage, vergessen.ponte-tresa-2
Gabriela begrüsst uns im Hotel, damit wir das Material nicht zum Atelier schleppen müssen. Nachher können wir die Strecke Hotel-Atelier gut zu Fuss meistern.
Gabrielas Atelier ist wunderbar an den Ufern der Tresa gelegen, gross, mit hoher Decke, luftig, auch wenn zur Zeit die Luft sehr heiss ist.Weil nur noch zwei weitere Kursteilnehmerinnen dazustossen, haben wir viel Platz, um uns auszubreiten und viel Aufmerksamkeit von Gabriela, um immer wieder persönliche Anregungen, Tipps und Hilfen zu bekommen.
Gabriela ist für mich eine ideale Kursleiterin: fröhlich, offen, freigebig mit Ideen und Material, kompetent, mit liebenswertem Dialekt und vorallem mit einem immer auf der Suche nach dem eigenen kreativen Weg. Nicht immer muss die Linie korrekt gesetzt werden. Lieber ist ihr, dass die Linie deine Energie, deinen Charakter, deinen Zug hat.
Ihr ist dabei natürlich klar, dass man zuerst die Grundlagen üben sollte, damit man danach damit spielen kann. Doch ebenso möchte sie ihre Freude zur Linie, zur Form, zur Kalligraphie, zur Kunst weitergeben. Dabei eine Ausgewogenheit zu finden, ist nicht immer einfach.
Ihr Weg ist oft spielerisch, experimentell. Sie hat sich vorbereitet, doch plötzlich fällt ihr noch spontan etwa dazu ein, das auch gleich ausprobiert werden muss. Wenn wir manchmal genauere Angaben wollen, sagt sie nur `ne troppo, ne troppo poco`, wie beim Salzen, nöd zvel und nöd zwenig, also eher eine gefühlsmässige Angabe.
Das Thema 'Pigmentfarben und Kalligraphie'lässt viel Freiraum und wir sind mit Begeisterung bei der Sache, die talentierte Anfängerin wie auch ältere Hasen. Alle sind bei Gabriela gut aufgehoben.
Die Zeit verfliegt, die Gruppe wächst zusammen, da wir nicht nur die Zeit im Atelier, sondern angeregt durch Gabriela, auch die Mittagsstunden und die Abende gemeinsam verbringen. Wir dürfen Gabrielas wunderschönes Heim kennenlernen, am Sommernachtsfest in Italien tafeln und das herrliche Feuerwerk geniessen oder Luganos Gassen unsicher machen.
Die Eindrücke sind so farbig, lebendig und vielfältig, dass ich noch lange von dieser intensiven, erfahrungsreichen Zeit zehren kann. Danke an alle, die diese Woche bereichert und unvergesslich gemacht haben.

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